22 Februar, 2011

Bellocchio in Lausanne



Die Geschichte von „Aufstieg und Fall” eines Künstlers erfreut sich noch immer großer Beliebtheit. Kritiker überzeichnen oft und gerne diejenigen Entwicklungslinien, die eine Vorwärtsentwicklung nahelegen. Und wenn der Gipfel einmal erreicht ist - ja, dann geht es eben bergab. Dass die Kunst- und Filmgeschichte diese Alpinistik nicht wirklich stützt, tut ihrem Erfolg keinen Abbruch.

Meine Erfahrungen mit Filmen, den eigenen und denen der Anderen, sind wechselhafter. So richtig kann man sich auf nichts verlassen - ausser vielleicht, dass das Scheitern die Regel ist und das Gelingen die Ausnahme. Wer hätte, zum Beispiel, gedacht, dass Marco Bellocchio, der in den 70er und 80er Jahren berühmt (und berüchtigt) war, wiederkommen würde? Aber war er wirklich weg? Ich wüsste es nicht zu sagen, denn die Filme im „Knick” kenne ich nicht. Die Konjunkturen der Aufmerksamkeit sind eben auch solche der Sichtbarkeit.

So oder so, Bellocchios letzte (sichtbar gewordenen) Filme, BUONGIORNO, NOTTE (I, 2003) und VINCERE (I, 2009), haben mir sehr gefallen. Deshalb verweise ich hier auf eine Veranstaltung in Lausanne, die sich einen Tag lang nur um ihn dreht (Am 11.03.2011 an der ecal). Ich werde sicher nicht teilnehmen können, aber vielleicht ja der eine oder andere glückliche Leser.

P.S.: Für die Daheimbleiber hier die Cannes-Meisterklasse 2010; Bellocchio im Gespräch mit Michel Ciment (größtenteils französisch).

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