30 Januar, 2009

Poster...



Ach ja: Hier eine Art Portrait über mich / meinen Beitrag, von Markus Zinsmaier (Zeit Online).

23 Januar, 2009

Digitale Wunder

Aus einem Artikel des Wall Street Journal über religiöse Nischen im Filmgeschäft:

(...) Joe Eszterhas, screenwriter of "Basic Instinct" and "Showgirls" who was nefariously antireligious until, cancer-stricken, he became a reborn Catholic several years ago.

"I tried to get a project going about [St.] Paul, but there was no interest in it," said Mr. Eszterhas, who bolted Hollywood for exurban Cleveland. "And we live in an era of remakes, but 'Ben Hur' and 'The Ten Commandments' aren't being remade. Imagine the parting of the Red Sea with digital effects!"


Eszterhas mag Christ geworden sein - Sensationalist ist er geblieben...

16 Januar, 2009

Vormerken:

08.02.2009
REVOLVER Berlinale Party, im Festsaal Kreuzberg.


13.02.2009
Premiere von DEUTSCHLAND '09 (an dem ich beteiligt bin), im Wettbewerb, ausser Konkurrenz.

Ein Bild aus meinem Kurzfilm SÉANCE.

Deutlich

Mein Spanisch ist leider miserabel, was jede direkte Ansprache unter Druck setzt. Interessanter Weise verstehe ich aber um so mehr, je beiläufiger die Kommunikation passiert.

Vielleicht, weil der Stress viele Kanäle verstopft, aber auch, weil in der Überartikulation wichtiger mimischer Subtext unter den Tisch fällt.

Könnte diese Regel auch für den Film gelten? Gibt es Überartikulation in der Filmsprache?

Facelifters

Im Flugzeug: Schrecklicher Schmonz im Filmprogramm. Faltige Nebendarsteller müssen dafür herhalten, „Jugend und Schönheit” des gleichalten Maincasts im Kontrast zu bestätigen. Ausserdem sind die Nicht-Operierten wahlweise als dumme / wilde / verrückte Alte immer wieder für einen Lacher gut. Es ist eine Message der Reichen an die Armen: „Unsere Geschichte geht weiter”, sagen sie, „Eure ist nur noch ein Witz”.

Zeitmaschine

Ich habe die Tage zwischen den Jahren mit Familie am Atlantik verbracht. Wir wohnten in einem sehr einfachen Haus, nur zu Fuss erreichbar, ohne fliessendes Wasser, ohne Strom, wenige Meter vom Meer entfernt. Zwar hatte die Schwiegermutter ein Mobiltelefon (Klingelton: Froschgesang), mit dem sich Pferdekarren rufen liessen - fast schon Zauberei -, aber davon abgesehen lebten wir wie unsere Vorfahren um 1800 und wie viele Millionen in allen Teilen der Welt bis heute.

Der stärkste Eindruck: Das Leben ist Verbrauch. Wasser, Wärme, Licht, Wäsche, Lebensmittel - alles muss permanent erneuert, beschafft, verarbeitet werden - und zwar in einer Umwelt, die, wenn nicht feindlich, so doch beschwerlich ist. Die sogenannten Naturgewalten diktieren den Rhythmus und vermitteln das überwältigende Gefühl, Teil eines Kreislaufes zu sein. Als Erkenntnis nicht der Rede wert, aber die Erfahrung macht den Unterschied.

Dass dieser Zusammenhang in der Großstadt weniger Präsenz hat, bedaure ich übrigens nicht. Die Gewissheit, selbst bald Sand zu sein, ist nicht produktiv zu machen - im Gegenteil lähmt die „mittelalterliche” Dunkelheit eher. Die Illusion, Meister des eigenen Schicksals zu sein, lässt sich in der „Zivilisation” (und ohne Schwiegermutter) jedenfalls deutlich besser pflegen.

05 Januar, 2009

Körperchronik



"Jedes Leben gespeicherte Erfahrung, jeder Körper Chronik der Taten, zur Anschauung für uns Andere, die wir auch Beispiel geben." (Aus meinem Notizbuch)

Ich bin zur Zeit in Uruguay, der Heimat meiner Frau, und was mich hier mehr als alles andere begeistert sind die Gesichter und Körper, gezeichnet von einem anderen Leben.

Weil ich selbst nicht gerne fotografiere, oben stellwertretend eines der ikonischen Bilder aus August Sanders Jahrhundertwerk "Menschen des 20. Jahrhunderts".

Die verwickelten Zusammenhänge von innerer und äusserer Verfassung und der "entsprechenden" Ausprägung der Gesichter und Körper hat kein Fotograf je so umfassend und empfindsam studiert wie Sander; er ist ein Meister, auf den ich immer wieder zurückkomme.

Für mich kann Kunst nicht mehr erreichen, als eben das: ein Bild vom Menschen geben...