01 Mai, 2013
Das Gesicht
Ich habe kürzlich ein Buch von Denis Johnson gelesen, TRAIN DREAMS, und hatte 98 Seiten lang wirklich viel Spaß daran. Dann habe ich den hinteren Teil des Umschlags als Einmerker benutzt – und plötzlich stach mir das Portrait des Autors ins Auge, das dummerweise dort abgedruckt ist. Es klingt lächerlich, aber zu wissen wie der Mann aussieht hat meine Lesefreude deutlich gemindert. Nicht weil sein Gesicht in irgendeiner Weise bemerkenswert wäre, aber weil ich nun bei jedem Satz an ihn denken musste, ohne eine Verbindung zum Text herstellen zu können. Das ist vielleicht auch das Problem des Kinos seit der Nouvelle Vague: dass die Regisseure ein Gesicht bekommen haben. Es ist nicht mehr einfach „das Kino”, das spricht.
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