09 Dezember, 2009
Freie Radikale
Strukturfragen im Schneideraum. Jeder Szene ordnen wir ein Bild zu. Die Szenen, die mit anderen notwendig verkettet sind, kleben wir hintereinander. Überraschend viele „freie Radikale” bleiben, die zwar nicht beliebig im Zeitpfeil angeordnet werden können, deren genaue Position aber offen ist. In der Rekombination ergeben sich überraschende Wirkungen. Der subjektive Eindruck von Geschwindigkeit variiert sehr stark, je nach Position einer Szene. Gefühle ändern sich. Oft genug findet man zu einer Abfolge zurück, die ungefähr der Drehbuchreihenfolge entspricht - und doch ganz anders wirkt. In dieser Phase wünscht man sich möglichst viel Spielmaterial, Varianten, Tempounterschiede. Wenn sich der Wirbel gelegt hat, hat man - hoffentlich - einen Film.
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Ist die Hoffnung, das es genau ein Film wird? Ich fände es spannend, wenn es auf unterschiedliche Fassungen hinausläuft, aus denen man wählen könnte/müsste.
AntwortenLöschenDoch, meine Hoffnung ist es, den „einzig möglichen” Film zu finden, meinen Film eben. Aber das schockierende am Schnitt ist ja, dass man (fast) jede Idee zu opfern bereit ist für eine „organische” Wirkung... Es geht eben längst nicht mehr um den eigenen Willen, sondern um die Eigendynamik des Materials, der man gerecht werden muss.
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