Die Linienstraße in Berlin Mitte, in DAS KANINCHEN BIN ICH (Kurt Maetzig, DDR 1965). |
Jedes Ereignis vollzieht sich bis zu einem gewissen Grad in der Unschärfe seiner Umstände, die das „Bett” einer Handlung bilden. Dem Erzähler muss daran gelegen sein, nicht nur handelnde Personen und ihre Beziehungen räumlich und zeitlich zu situieren, sondern auch Unbeteiligte, Passanten, Passive zu skizzieren.
Mehr noch: der Himmel, die Tiere, die Häuser und Maschinen müssen auf Wirkungsmöglichkeiten in Bezug auf das noch nicht entfaltete, aber erwartete Ereignis befragt werden. Die Möglichkeit eines anderen Ausgangs durch geringfügige Verschiebungen der Umstände steigert die Notwendigkeit des Kommenden.
Kurz: Reife in der Art, eine Handlung zu filmen, liegt mitunter darin, nicht sofort zum Punkt zu kommen. Ich will beim nächsten Mal mehr Abschweifungen und Nebenblicke zulassen.
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