25 März, 2009

DEUTSCHLAND 09

Jetzt im Kino: der Omnibusfilm DEUTSCHLAND 09, für den ich den Kurzfilm SÉANCE beigesteuert habe.

Ekkehard Knoerer nennt diese Art der Kompilation in seiner skeptischen Berlinale-Kritik ein „gemischtes Vergnügen” und in der Tat ist wahrscheinlich für jeden etwas dabei, worüber er/sie sich ärgern könnte. Die Mischung macht es niemandem recht, steht quer zu allen Lagern, und das sehe ich als Stärke.

Am Ende liefert der Film eben doch mehr als "nur" eine Handvoll gelungener Kurzfilme... nämlich so etwas wie ein Gefühl für Gegenwart.

So oder so, ich hoffe, Sie sehen sich den Film an...



Ein Bild aus Angela Schanelecs Beitrag ERSTER TAG (Kamera: Reinhold Vorschneider).



DEUTSCHLAND 09 - mit Beiträgen von (in alphabetischer Reihenfolge) Fatih Akin, Wolfgang Becker, Sylke Enders, Dominik Graf, Christoph Hochhäusler, Romuald Karmakar, Nicolette Krebitz, Dani Levy, Angela Schanelec, Hans Steinbichler, Isabelle Stever, Tom Tykwer und Hans Weingartner. ca. 150 Min.

3 Kommentare:

  1. Der Blickwinkel eines Erzählers oder einer Kamera beinhaltet bereits Annahmen über die Leser oder Betrachter. Diejenigen, die ein Buch lesen oder einen Film sehen, wurden, in einem Sinne, bereits von diesem erzeugt. Das ist die Art, wie ein Autor uns anblickt - ohne das uns das in der Regel bewusst ist - und uns so eine bestimmte Perspektive vorgibt: Er überträgt auf unserer Schauen eine Identität, die er bereits für uns erfunden hat.
    Die kanadische Schriftstellerin Alice Munro, in diesem Punkte dem Filmemacher Terence Malick verwandt, löst dieses Problem der Blickwinkel-Übertragung, die dem Leser die eigentliche Freiheit zu schauen raubt, indem sie die Menschen in ihren Erzählungen nicht als Personen individualisiert, sondern als Perspektiven auf die Welt. Sie ist so in der Lage uns die andere Seite der Wirklichkeit zu zeigen: Den Ort wo die Geheimnisse leben. In dieser gerade in der Kunst entstehenden neuen Weltanschauung verschmilzt unsere Vorstellung vom Universalen mit individuellen Geschichten. (Politisch wirkt sich dieser Blickwechsel etwa dadurch aus, dass wir jetzt begreifen lernen, dass die unzähligen hungernden Menschen auf diesem Planeten zum Objekt der Weltmarktes degradiert wurden, der vor allem der Perspektive der westlichen Welt folgte. Insofern werden wir uns der Verantwortung für die Lebensbedingungen dieser Menschen bewusst.)

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  2. Hallo Thorsten,

    ich finde interessant, was du schreibst --- aber mir ist nicht klar, inwieweit du damit etwas zu diesem Post / dem Film DEUTSCHLAND 09 sagen möchtest.

    C

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  3. Ein bisschen Kulturwissenschaft und Kunstgeschichte durchgelesen und nichts verstanden.

    Klar... Die Schriftstellerin hat das Problem eben nicht gelöst. Denk mal 2 nach.

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