So zwiespältig ich Coppolas Versuche sehe, seine Filme zwanzig Jahre später „zu reparieren”, hier macht das „Encore” einen großen Unterschied. Vor allem Gregory Hines, der wunderbare Tänzer und Schauspieler, hat jetzt mehr Platz; in Umrissen wird so die Rolle schwarzer Kunst in der politischen Emanzipationsgeschichte der USA sichtbar, und das inmitten eines glossy musicals. Coppola mag das rhythmische Gespür eines Bob Fosse fehlen, um aus tollen Tanznummern Metaphern für das Leben selbst zu machen – die Performer glänzen trotzdem. Nur schade, dass der Film die Gangsterwelt so nahe an der Parodie erzählt, dass es mir schwer fiel, mich dafür zu interessieren (nach zwei Godfather-Filmen hatte Coppola das Genre vielleicht auch selbst über). Dass Gere als „Dixie” vor diesem Hintergrund blass bleibt, liegt aber vor allem daran, dass Coppola ihm kein Geheimnis oder Motiv gibt; er ist einer, der sich treiben lässt und den die Dramaturgie mal hierhin, mal dorthin stösst. Trotzdem hat er Momente, vor allem zusammen mit Diane Lane, die den Ton zwischen schön und falsch genau trifft. Sehenswert.
Ist diese Version bei einem Streamer verfügbar? Oder nur als Import-DVD?
AntwortenLöschenUnter diesem sehr langen Link übrigens ein interessanter Artikel über die Produktion. Etwas mühselig zu lesen, aber es lohnt sich.
https://books.google.de/books?id=gOUCAAAAMBAJ&pg=PA3&lpg=PA3&dq=making+of+%22The+Cotton+Club%22+Michael+Daly+New+York+magazine&source=bl&ots=ZYXHHprHme&sig=28vKRk6vs0WC27F7s8DmwRyE9Ug&hl=en&sa=X&redir_esc=y#v=onepage&q=making%20of%20%22The%20Cotton%20Club%22%20Michael%20Daly%20New%20York%20magazine&f=false
Danke für den Link. Ich habe den Film auf einer Import-BluRay gesehen.
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