Ich habe heute absichtslos zufällig ein Buch gekauft, eine graphic novel wie Autorencomics ja nun heissen, und bin so beglückt, dass ich die „Entdeckung” (die aber allüberall schon gelobt wird, wie eine kurze Googlei ergibt) gleich teilen möchte:
Manuele Fiors DIE ÜBERTRAGUNG (avant-verlag) ist, auf das oberflächlichste beschrieben, eine Science Fiction Geschichte über eine unheimliche Begegnung der dritten Art. Ausserirdische sind so ziemlich das Letzte, was mich lockt, aber das Genre ist hier der willkommene Vorwand, die Gegenwart neu und fremd zu sehen. Im Zentrum stehen Gefühle, vielleicht so wie es in LA JETÉE um Gefühle geht: als Erscheinungen, die uns besuchen. Wie zart und entschlossen hier Linien und Flächen in Spannung gesetzt werden, ohne dass die Grafik je in Formalismen erstarrte ... wie sehr man sich um die Figuren sorgt in all der Schönheit – das hat mich umgeworfen. Die Delikatesse der Zeichnung erinnert (und das ist der Olymp für mich) an Olaf Gulbransson und trifft wie schwerelos auf die Raumsprache Michelangelo Antonionis (dessen Filme Fior auch als Inspiration für den Band benannt hat) ... Toll.
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