06 Dezember, 2012

Nouvelle Vague als Farce

Wenn ich mit Franzosen über das französische Kino spreche, bekomme ich meistens pessimistische Auskünfte. Die Falschen scheinen Erfolg zu haben, die Guten sind zu langsam oder haben es schwer, Kitschiers gelten als Künstler (und glauben gerne daran), die Produzenten sind zu schwach oder zu stark oder beides. Auch scheint es einen „Fluch der Nouvelle Vague” zu geben, aber die Geschichte wiederhole sich eben nicht, es sei denn als Farce (sagt Marx) usw. Klingt irgendwie vertraut.

Wie dem auch sei, am Horizont gibt es womöglich Licht, oder jedenfalls ein paar Projekte, auf die große Hoffnungen projiziert werden. Zu den immer wieder genannten Titeln gehören die folgenden Filme:

Pascal Ferran
BIRD PEOPLE

Abdellatif Kechiche
LA VIE D'ADÈLE

Claire Denis
LES SALAUDS

Serge Bozon
TIP TOP

Arnaud Desplechin
JIMMY P.

Catherine Breillat
ABUS DE FAIBLESSE

Rebecca Zlotowski
GRAND CENTRAL


Und dann gibt es noch diese unerwartete Paarung, die mindestens neugierig macht:

Bruno Dumont
CAMILLE CLAUDEL, 1915
- mit Juliette Binoche in der Hauptrolle.

3 Kommentare:

  1. Und was ist mit "Holy Motors"?

    Als jemand der lange in Paris gelebt hat, weiß ich dass der Franzose an sich gerne über den Niedergang seiner Kultur spricht. Keine Sorge mes amis: So schlimm wie um den deutschen Film, steht es um das französische Kino noch lange nicht.

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  2. Nichts ist so verlockend wie das Unbekannte...

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  3. Bis auf Breillat und Ferran waren die Filme ja alle in Berlin (Dumont) und Cannes zu sehen (sogar eine goldene Palme war dabei ...). ch

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