„Innerhalb der RAF hiess das Unternehmen, die Stammheimer Gefangenen freizupressen, «Big Raushole». Was der Vorbericht zum Film im «Spiegel» liefert, eine Mischung aus Reportage und Rezension, könnte gut «Big Ranschmeisse» heissen. Der Rezensent zeigt sich als Meister der Einfühlung – in die Schauspieler. Als «Meilenstein für den deutschen Umgang mit der RAF» gilt ihm, und er meint das nicht satirisch, wie die Schauspielerin Nadja Uhl, die «sehr schön lächeln» kann und doch leider die hartgesottene Brigitte Mohnhaupt verkörpern muss, zu ihrer Rolle findet: dass Uhl alle biografische Recherche weglässt und sich darauf konzentriert, «das Töten in ihr Gesicht zu kriegen». Schmierenstücke solcher Art haben wir zuletzt gelesen, als es darum ging, Eichingers Produktion «Der Untergang» als Meisterwerk über Hitlers letzte Tage im Führerbunker zu verkaufen. Hoffentlich ist dieses Mal wenigstens der Film besser als die Publizistik.”
(Aus einem Artikel der NZZ vom 12.09.2008)
http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/aktuell/die_raf__reif_fuer_grosses_kino_1.829626.html
Nachdem heute endlich auch die Berliner Presse die Möglichkeit bekam BMK zu sehen, muss ich den Kollegen von der NZZ leider enttäuschen. Edels Film ist zwar nicht ganz so schlecht wie die bisherige Publizistik zum Film, aber wesentlich besser ist er auch nicht.
AntwortenLöschenWie vermutet bekommt man ziemlich bemühtes Authentizitäts- und Sprechkino zu sehen. Außerdem handelt es sich bei "BMK" vielmehr um verfilmte Sprechprotokolle (was wohl der sklavischen Haltung gegenüber der Buchvorlage zu verdanken ist) als um einen Spielfilm. Erschreckend ist auch, das Fehlen jeglicher Form. Kinobilder sucht man jedenfalls vergebens.
Summa Summarum: "BMK" ist Puppentheater und typisches Angeberkino (Der Academy dürfte das aber sehr gefallen ...) geworden - wenigstens wurden in diesem Sinne die Erwartungen nicht enttäuscht;