Flohmarkt. Mit mildem Desinteresse scanne ich den Krimskrams, während meine Tochter Modeschmuck kauft. Ich höre dem Gefeilsche am Nachbarstand zu, es geht um einen Stich, der die Akropolis im Zustand des späten 18. Jahrhunderts zeigt. Wie alt er ist, ob er echt ist, wo er herstammt – all das weiß die Verkäuferin nicht. Ich finde die billige Rahmung spricht gegen eine Entdeckung. Aber das Haben-wollen des möglichen Kunden entfacht auch mein Interesse. Einen Moment lang habe ich den Impuls, ihm zuvorzukommen. Ich kann mich letztlich zurückhalten, aber freue mich über die „Ansteckung”. Das ist vielleicht der Unterschied, den ein Publikum für eine Sache macht: Die Aufmerksamkeit vervielfacht sich.
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