Florian David Fitz, Lilith Stangenberg in DIE LÜGEN DER SIEGER. |
Am 10. Oktober bin ich dann in Paris, einmal, um den Film (vor seinem regulärem Kinostart am 18. November) dem Pariser Publikum vorzustellen (im Rahmen der 20. Ausgabe des Festivals du Cinéma Allemand, im Cinéma L'Arlequin, 19 h), aber vor allem, um mich in einem Revolver Spezial Paris * zwei komplementären Ausnahmeschauspielern zu widmen: Denis Lavant und Adolf Wohlbrück/Anton Walbrook (1896-1967).
Denis Lavant in BOY MEETS GIRL, HOLY MOTORS. |
Lavants Spiel oszilliert zwischen Archaik und Punk; als brute force ist er synonym mit den Filmen von Carax (BOY MEETS GIRL, MAUVAIS SANG, LES AMANTS DE PONT-NEUF, HOLY MOTORS), aber auch in Claire Denis' Legionärs-Ballett BEAU TRAVAIL oder Harmony Korines MISTER LONELY hat er einen starken Eindruck hinterlassen. In einem Revolver Live! (Cinéma L'Arlequin, 11 h) werde ich ihn zu seiner Arbeit, seiner Methode befragen. An meiner Seite: die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller, der ihrerseits eine Veranstaltung gewidmet ist.
Anton Walbrook in THE RED SHOES, LA RONDE. |
Wohlbrück/Walbrook war ein unnachahmlicher Melancholiker der Verführung. Früh festgelegt auf den eleganten Aussenseiter, den exzentrischen Künstler, dessen Verfeinerung mitunter in Perversion umschlägt, hat er es als einer der ganz wenigen deutsch-jüdischen Schauspieler geschafft, dem NS-Regime zum Trotz seine Karriere ausserhalb Deutschlands fortzusetzen, und das in drei Sprachen: in England brillierte er in Filmen von Powell & Pressburger (THE RED SHOES, THE LIFE AND DEATH OF COLONEL BLIMP) und Thorold Dickinson (GAS LIGHT, QUEEN OF SPADES), in Frankreich spielte er u.a. bei Max Ophüls (LA RONDE, LOLA MONTEZ).
Nach der Vorführung von Max Ophüls' großem LA RONDE (Cinéma L'Arlequin, 13.30 h), in dem Walbrook den Erzähler gibt (eine Figur, die in der literarischen Vorlage fehlt) wird der Filmhistoriker und -Kritiker Pierre Eisenreich eine biografische Einführung geben. Danach wollen wir – auch anhand von Video-Beispielen – über Walbrooks charakteristisches Spiel sprechen.
Nach der Vorführung von Max Ophüls' großem LA RONDE (Cinéma L'Arlequin, 13.30 h), in dem Walbrook den Erzähler gibt (eine Figur, die in der literarischen Vorlage fehlt) wird der Filmhistoriker und -Kritiker Pierre Eisenreich eine biografische Einführung geben. Danach wollen wir – auch anhand von Video-Beispielen – über Walbrooks charakteristisches Spiel sprechen.
Vielleicht sehen wir uns? Ich würde mich freuen.
*) Der Schwerpunkt Schauspiel geht zurück auf die Initiative der unvergleichlichen Gisela Rueb (Goethe Institut Paris)!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen