26 November, 2012

Tony Scott: A Moving Target

Mubi Notebook, eine Online-Filmzeitschrift in der ich oft lese, hat Kritiker und Filmemacher eingeladen, über Tony Scott zu schreiben. Das Projekt ist einigermassen ungewöhnlich eingefädelt; jeder Teilnehmer sollte nämlich – ausgehend von einer frei wählbaren Szene – auf einen (anonymisierten) anderen Text reagieren, der wiederum eine andere Szene zum Ausgangspunkt macht. Ein bisschen wie im Spiel der Surrealisten exquisite corps hatte also niemand den ganzen Überblick. Wie viel Sinn oder (produktiver?) Unsinn aus dieser Anordnung resultiert, darüber bin ich selbst noch nicht im Klaren. Ich habe die Einladung zur Teilnahme jedenfalls genutzt, meine sehr vorläufigen Gedanken zu Scott in Form einer Adam Curtis-Parodie zu bündeln. Die Beispielszene stammt aus LAST BOY SCOUT, definitiv kein Lieblingsfilm.

Hier aber nun der ganze Zusammenhang: 1. Daniel Kasman (der das Projekt organisiert hat), 2. Ignatiy Vishnevetsky, 3. Adrian Martin (dem ich zu antworten hatte), 5. MEIN TEXT, 6. Christopher Small (der auf meinen Beitrag reagieren sollte), 7. Adam Cook, 8. Boris Nelepo, 9. C. Mason Wells, 10. Joe McCulloch und 11. Phil Coldiron

In einer zweiten Runde (die inzwischen auch online ist) kommen ausserdem Ryland Walker Knight (dem ich die Einladung zur Teilnahme verdanke), Ben Simington, Robert Koehler, Steven Shaviro, Christoph Huber, Uncas Blythe, Kurt Walker, Otie Wheeler, David Phelps und Gina Telaroli (die die Idee zu dem Experiment hatte) zu Wort.

25 November, 2012

Die Rocker von der V

Gestern in der Volksbühne: DON JUAN von René Pollesch. Ein Wahnsinnsabend. Wuttke als zuckende Flamme, im Rollstuhl, in Krücken (das Bein hat ihm ein Mitspieler an einem anderen Abend, im gleichen Stück gebrochen), im Kampf für und wider diesen unmöglichen Text, oszillierend zwischen Diskurssprech und Charakter-Knochen, Knöchelchen ganz ehrlich: Wuttke entzündet jeden Satz mit letzter Kraft. Um ihn herum Doppler, Zuträger, Schatten, und eine Ebenbürtige, Lilith Stangenberg, die Einzige, die ihm zuzuhören scheint. Die beiden rühren mich. Unverhofft beginnt der krude Textkörper zu schweben, trotz der Prothesen, stürzt ab, erhebt sich neu, ein paar Millimeter, paranormal. Wie immer bei Pollesch vermischen sich Albernheiten mit ernsten Spielen, Meta ist ein Witz und wieder doch nicht. Manches ist saukomisch, vieles klug verbrämte Leere, aber gerade wenn man glaubt, dem Schaum auf den Grund zu sehen, kommt ein K.O. aus dem Nichts. In einer Szene bemühen sich die Spieler um Namen und scheitern, die Sprache zerfällt, zerfällt so lange bis die Schauspieler aus der Rolle fallen, vor Lachen nicht mehr sprechen können, was sich nahtlos in den Zirkus fügt. Worum es geht? Wie üblich: Liebe. Zigaretten. Anwesenheit, Abwesenheit. „Die Beleuchtung hat gewechselt.” Es ist einen Abend später und auch schon nach der Vorstellung schwer, irgendetwas zu behalten von dem Gesehenen. Falls ich in der Reihe 6 mein Leben ändern wollte: ich weiss die Richtung jetzt nicht mehr. Was übrig bleibt vielleicht ist das Gefühl von „Rock'n Roll”, in Anführungszeichen. In der Kantine nachher: die nehmen doch was, die haben doch Groupies, die leben doch nicht mehr lange. Nur: „Es wird nichts dadurch besser, dass wir es auch wirklich meinen.” (R.P.)

Eines steht fest: der deutsche Film findet auf einem anderen Planeten statt.

23 November, 2012

B.B. im Radio

Am Samstag, den 24.11, um 15.35 Uhr und Sonntag, den 25.11., um 18.05 Uhr gibt es auf WDR 5 Radio eine Sendung über „meine ” Produzentin, BETTINA BROKEMPER UND DER ABLAUF DER DINGE heißt der Beitrag. Ich bin gespannt.

Harlans Kinder

Hinweis:

Die VIERTE WELT (am Kottbusser Tor in Berlin Kreuzberg) widmet sich acht Tage lang – von Sonntag, den 2.12. bis Sonntag, den 9.12.2012 – dem Regisseur und Autor Thomas Harlan.

Mehr dazu hier.

17 November, 2012

Filmpreisfragen

Denis Kundic vom Drehbuchcourier hat mir ein paar Fragen zum Thema „Deutscher Filmpreis” geschickt; das kurze E-Mail-Interview ist hier zu finden.

10 November, 2012

Morgen auf ARTE


Morgen, Sonntag, den 11.11.2012 um 21.50 h ist UNTER DIR DIE STADT, mein dritter Spielfilm, auf ARTE zu sehen (Wiederholung: Montag, 12. November 2012, 2.40 h).

Im Bild: Roland (Robert Hunger-Bühler) und Svenja (Nicolette Krebitz), akustisch verbunden. Kamera: Bernhard Keller.

05 November, 2012

Dreileben auf Eins Festival

Sehe eben, dass Eins Festival unser DREILEBEN-Projekt wiederholt (hat) – als Filmemacher erfährt so etwas leider als Letzter. So oder so, Christian Petzolds Beitrag lief bereits am 28.10. – und wird am 09.11. um 01.15 Uhr noch einmal gezeigt. Gestern abend (4.11.) war Dominik Grafs KOMM MIR NICHT NACH an der Reihe – Wiederholung heute abend, 05.11. um 00.35 Uhr sowie am 09.11. um 02.45 Uhr. Mein Film, EINE MINUTE DUNKEL, wird am 11.11.2012 zu sehen sein, um 20.15 h, sowie am 12.11. um 01.05 Uhr und am 16.11. um 04.30 Uhr. (Warum ein digitales Programm an Uhrzeiten festhält?).

Mehr dazu hier.