In loser Folge will ich hier double features vorschlagen, Filme kombinieren, die in meinen Augen zusammen Funken schlagen.
Ein Film, der mit radikalem chic weibliches Begehren modernisiert. Kann man Lieben lernen? Kann man Eroberung von Besitz trennen? Nur, wenn man die Verhältnisse zum Tanzen bringt. Konsequenterweise bewegt sich Tsangaris Film zwischen Musical, Ministry of silly walks und einer L'AVVENTURA, in dem die Männer verschwinden. Auf wunderbare Weise anwesend dagegen die zwei Frauen im Mittelpunkt der Handlung, Evangelia Randou und Ariane Labed. Über Labed ist sehr zurecht ein Preisregen niedergegangen (u.a. hat sie in Venedig Coppa Volpi „Beste Schauspielerin” gewonnen), aber ohne Randou könnte sie nicht leuchten. Im Gespräch in Locarno hat Tsangari formalistische Leidenschaften gebeichtet und Besserung gelobt, aber was wäre die Welt ohne Dandys wie sie? Ich hoffe, sie bleibt ihren Sünden treu.
Apropos Sünde: Trotz Hauptpreis auf dem Frauenfilmfestival (der mit einer hohen Prämie für die Herausbringung verbunden ist) in Deutschland noch immer ohne Verleih.
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PLAYGIRL (Will Tremper, Deutschland 1966)
Halb Spekulation, halb Emanzipation: Trempers Skript ist ein Amazonentraum, eine Männerfantasie der 60er, aber man muss ihm zugute halten, dass er seiner Darstellerin Freiheit gibt, die sie auch zu nutzen weiss. Sie verhält sich zur Empörung der Männer „männlich”, wenn es darum geht, die Initiative zu ergreifen - aber besitzergreifend ist sie nicht. Kann man seinem Begehren folgen, ohne Besitzen zu wollen? Eva Rienzi kann es, oder doch beinahe. Sehenswert auch als Dokument (der Fantasie?) eines mondänen Westberlins der 60er.
Bild via
Hier schreibt Michael Baute über den Film.
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