21 September, 2007

REVOLVER LIVE! (17)

Am Montag, den 1.10.2007 um 20 h im schwarzen Foyer der Volksbühne, Berlin:

TANKRED DORST / URSULA EHLER:
DIE STIMME DES ERZÄHLERS

Moderation: Christoph Hochhäusler, Nicolas Wackerbarth

Tankred Dorst gehört zu den wichtigsten Vertretern dramatischer Literatur in Europa. Er hat, seit 1972 in Zusammenarbeit mit Ursula Ehler, eine große Fülle von Theaterstücken, Libretti, Marionettendramen, Hörspielen, Erzählungen und Drehbüchern geschrieben – und, was weniger bekannt ist, sich auch selbst als Filmemacher betätigt.

Seine drei „eigenen” Spielfilme – KLARAS MUTTER (1978), MOSCH (1980), EISENHANS (1983) – geschrieben, inszeniert und bis ins Detail bestimmt von seiner sanften Stimme, sind weitgehend unbekannt geblieben, wurden womöglich von der großen Resonanz seiner Theaterstücke an den Rand gedrängt, und das, obwohl sie in ihrer Schönheit, Genauigkeit und Erzählkunst einzigartig sind.

Aus Anlass der Veröffentlichung von KLARAS MUTTER – den wir im Rahmen der Revolver Edition (bei der Filmgalerie 451) erstmals auf DVD zugänglich machen – wollen wir Tankred Dorst und seine Mitarbeiterin Ursula Ehler über ihr filmisches Denken und Schaffen befragen, unter besonderer Berücksichtigung von KLARAS MUTTER, von dem wir auch einen Ausschnitt (als Videoprojektion) zeigen.

KLARAS MUTTER erzählt die Geschichte einer symbiotischen Mutter-Tochter-Beziehung in den frühen 30er Jahren, die aus dem Gleichgewicht kommt, als ein Mann in beider Leben tritt und die unerfüllten Sehnsüchte Klaras an die Oberfläche bringt. Der Film steht exemplarisch für die konfliktreiche Begegnung von Vorstellung und Wirklichkeit, die im Zentrum des Dorst'schen Universums steht. Es geht um den Traum von einem anderen Leben – und um die Verhältnisse, die ihn hervorbringen und unmöglich machen.

Ein Gespräch über die Geburt der Erzählung aus der Erinnerung, den Graben zwischen „Filme schreiben” und „Filme machen” und den amphibischen Charakter dramatischer Ideen.

Ziel ist ein offener Diskurs. Alle Filminteressierten sind dazu herzlich eingeladen.

Wir freuen uns!


Christoph Hochhäusler, Nicolas Wackerbarth

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