11 März, 2018

Spezifischer Mangel?

Schwangeren Frauen sagt man nach, dass sie ungewöhnliche Gelüste entwickeln. Das Märchen Rapunzel erzählt davon. Die Langhaarige wäre nie im Turm gelandet, hätte ihre Mutter nicht so viel Appetit auf Salat aus dem Garten der Zauberin gehabt. Eine Theorie dazu besagt, dass die ausgefallenen Wünsche der werdenden Mütter realen Bedürfnissen entspringen. Aber wie der Körper einen spezifischen Nährstoffmangel in Lust auf Rapunzel oder Gurken mit Sahne übersetzt – ist unbekannt. 

Ich komme darauf, weil ich angesichts des Kinoprogramms oder vor dem DVD-Regal immer versuche, meinem Appetit zu folgen. („Es geht mir wie allen Anderen: Ich sehe mir lieber einen schlechten amerikanischen als einen schlechten norwegischen Film an.” meinte Godard einmal.) Wollen wir sehen, was uns gut tut? Können wir wissen, was wir brauchen? Mehr als eine Ahnung haben wir davon nicht, denke ich. Und oft genug beeinflussen uns Filme, die wir schlecht finden (oder die uns nicht gut tun?), stärker als die, die uns gefallen ...

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