26 August, 2015

Zwei Stimmen aus Wien:

Seit 21.08.2015 läuft mein Film DIE LÜGEN DER SIEGER in einer Handvoll österreichischer Kinos, im Verleih der Thim Film. Erfreulicherweise können Andrey Arnold (Die Presse) und Michael Pekler (Standard) dem Film einiges abgewinnen.

25 August, 2015

Molokh


Am Donnerstag, den 03.09.2015 um 21 h zeige *) ich auf Einladung des City Kino Wedding einen Lieblingsfilm der 90er Jahre, Aleksandr Sokurovs MOLOKH (1999).
Danach werde ich ein paar Worte sagen zum Film. Ich freue mich, wenn ihr kommt.
Christoph
*) leider nur von DVD. 

06 August, 2015

Was macht die Qualität eines Filmes aus?

... fragen Jutta Brückner, Frédéric Jaeger, Claudia Lenssen, Wilfried Reichart und Bettina Schollere.


Wenn ich versuche zu formulieren, was einen „guten” Film für mich ausmacht, komme ich auf drei zentrale Kriterien:

- Persönliche Perspektive:
Ich will Filme sehen, die einer individuellen Erfahrung und Sensibilität entwachsen, Filme, die eine/n Filmemacher/in spüren lassen, der für ihre/seine Sicht auf die Welt einsteht.

- Formale Herausforderung:
Ich will Filme sehen, die ihre Form im Kontext der Film- und Zeitgeschichte reflektieren, Filme, die es in dieser Form noch nicht gegeben hat, nicht geben konnte. In der neuen Form soll sichtbar werden, was zuvor nicht adressierbar, im Nebel des Unbewussten formlos war. Gegenwart.

- Thematische Relevanz:
Ich will Filme sehen, die mich betreffen, als Mensch und Bürger; Filme, die meine vitalen Interessen berühren. 

(Das sind im seltensten Fall die „staatspolitisch wertvollen”, „wichtigen” Themen, die oft wie Mehltau auf dem deutschen Kino liegen, aber eine engere Definition dessen, was „relevant” ist, oder sein könnte, muss ich schuldig bleiben; relevant ist im Zweifel, was die Filmemacher zu einem persönlichen und formal herausfordernden Werk inspiriert, um hier meine Argumente von oben kurz zu schließen.)

Vielleicht könnte man noch einen vierten Punkt hinzufügen:

- Kulturelle Spezifik:
Ich will Filme sehen, die sich in einem konkreten kulturellen Kontext situieren, Filme, die sprachlich und geografisch nicht beliebig sind.




Film ist eine soziale Kunst und verwirklicht sich in der Wahrnehmung. 

Die Qualität eines Filmes kann nur spontan und persönlich bestimmt werden, aber in der Summe vieler vorläufiger Urteile bildet sich nach und nach eine Art Resonanzbild heraus, und verfestigt sich. 

Meinem Gefühl nach stehen sich Breitenwirkung und Wirkungstiefe im deutschen Film zu oft unversöhnlich gegenüber.

Kriterien wie die oben genannten werden sich nie letztgültig objektivieren lassen, aber sie könnten der notwendigen Diskussion Struktur geben.

In einem weiteren Schritt könnte man versuchen, die Qualitätsmerkmale zweiter Ordnung (die im Netz und auf Papier öffentlich werden) in einem „Korb” zu bündeln, etwa um eine Referenzförderung zu begründen. 

In einem solchen „Korb” könnten neben Kritikerwertungen, Zuschauerzahlen, Festivalteilnahmen und Preisen auch Nennungen eines Filmes in Fach- und Publikumsforen einfließen (also eine Art most viewed/most commented/most rated/best rated/most mentioned).

Meiner Meinung ist nichts so qualitätsfördernd wie Vertrauen. Das Prinzip Referenzförderung – Vertrauen auf Basis erbrachter Qualität - könnte für meinen Geschmack weite Teile der Förderlogik bestimmen.