André De Toths großartiger Schneewestern DAY OF THE OUTLAW. |
Es wird mir jetzt klar, dass ich, einerseits, vom Kino die Aufzeichnung von Lebenszeichen erwarte, die jenseits des Kinos liegen. Das wäre das dokumentarische Moment. Das Spiel muss sich zu diesem Zweck immer wieder von den Anweisungen (und Regieideen) emanzipieren, aber auch von den Spielern selbst.
Zugleich will ich in Dekor, Licht und Kostüm über das Beweisbare weiter hinaus als bisher. Die resultierende Künstlichkeit darf aber nicht (nur) Ausdruck eigener Vorlieben sein, sondern muss letztlich einer vertieften Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit entspringen. Jedes Kunstwerk ein Modell von Welt.
Der Western ist in diesem Sinne brauchbares Vorbild: das Reiten, die Hitze, der Staub (die Kälte, der Schnee), überhaupt die körperliche Mühsal betont das dokumentarische Moment, während im Dekor ein modellhaftes Ringen um Welt kenntlich wird. Im Idealfall versetzen diese beiden Pole den Film so in Spannung, dass der Plot zweitrangig wird.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen