Am 17. März mache ich im Roten Salon ein Revolver Live mit dem russisch-ukrainischen Regisseur Sergei Loznitsa. Aus dem Einladungstext:
„Von der „Vergangenheitsbewältigung” hierzulande wird oft behauptet, sie sei vorbildlich und einmalig. Sieht man einmal nur auf die Spielfilme, die in Deutschland zum Thema NS-Diktatur entstanden sind, kommt man zu einem anderen Schluss. Die stärkste Tendenz könnte man als Romantisierung der Ausnahme beschreiben. Besonders populär sind Geschichten, die den Krieg als „Schicksal“ beschreiben, in dem alle Opfer sind. Filme, die versuchen, die deutschen Verbrechen direkt zu adressieren, sind einsame Ausnahmen.
Sergei Loznitsa, der seit 2001 in Deutschland lebt, hat sich in seinen Dokumentar- („Blockade”, „Die Vorstellung”, „Maidan") und Spielfilmen („Im Nebel”) immer wieder mit Geschichte konfrontiert. Die Vergangenheit ist für ihn „keine Schatztruhe, aus der man sich bedienen kann”, sondern „Bedingung unserer Gegenwart”, die es zu verstehen gelte. Anhand einiger Ausschnitte möchte ich mit ihm über die Frage diskutieren, wie man Geschichte erzählen, zeigen, filmen kann, ohne in die Fallstricke melodramatischer Personalisierung zu geraten und warum es „ohne Distanz kein Verständnis” geben kann, wie Loznitsa immer wieder betont.”
Das Gespräch wird auf Deutsch und Russisch stattfinden. Dolmetscherin: Olga Radetzkaja. Mit Videobeispielen. Tickets kosten 8,- Euro bzw. 6,- Euro (ermäßigt).
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen