15 März, 2012

Bewegung gegen Bewegung (2)

© Barbara Kruger

Früher, nach besonders suggestiven Actionfilmen, fühlte ich mich manchmal so ermächtigt, dass ich, statt zu warten bis die Nachbarn Schirm und Mantel eingesammelt, über die nächste Reihe sprang. Die anderen Zuschauer in ihrer Ordentlichkeit und Bereitschaft, in ihr mittelmässiges Leben zurückzukehren, schienen mir bemitleidenswert, während mich das Kino erwählt und beseelt hatte. Ich war sicher, es würde mich tragen; auch plötzlich erworbene übersinnliche Fähigkeiten hätten mich kaum erstaunt. Einmal bin ich abkürzend – was wäre unvergesslicher als die Peinlichkeit – schmerzhaft und umständlich gestürzt, lag zwischen Popcornresten und vergessenen Handschuhen und konnte stöhnend über die verlorenen Illusionen nachdenken.

1 Kommentar:

  1. Kenne den Effekt -- im Kino gewesen, MATRIX geschaut, nach Hause geflogen!

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