27 Dezember, 2006
Klassizismus
Die Sehnsucht nach dem Fehlerlosen führt immer wieder zur Gipsbüste, heilig und hohl. So wie wir uns die Antike weiss geträumt haben, haben wir auch die Klassik Hollywoods zu Nippes veredelt. Was wir aber lernen könnten vom Kino der 30er und 40er ist das Raue, Furchtlose.
So gesehen sind die Schlüsse, die Towne und Polanski aus der Serie Noir gezogen haben, zweifelhaft. „Chinatown” ist so etwas wie ein klassizistischer Film geworden. Makellos wie eine Büste von Canova, aber vielleicht zu sehr an einem Genreideal interessiert.
Wenn ich den Film sehe, kann ich nicht umhin, die Intelligenz seiner Konzeption und die Vollkommenheit seiner Ausführung zu bewundern, aber ich vermisse jenen „männlichen” Zugriff, der die billigen Vorbilder so elektrisierend macht.
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