Das ist die Wäschemarke meines Vaters, als er noch als Schweißer in einem Kraftwerk arbeitete. Warum ich sie aufhebe? Das Stückchen Aluminium erinnert mich daran, wie hart mein Vater für meine berufliche Wahlfreiheit gearbeitet hat. Als Student habe ich dann seine blaue Arbeitskleidung aufgetragen. Halb kokett, mit meiner „geringen” Herkunft prahlend, halb romantisch, aus Sehnsucht, mein Tun an der „ehrlichen Arbeit“ meines Vaters zu messen. Dieser Gedanke – aus der Kunst eine „normale” Tätigkeit zu machen – spielt bis heute eine Rolle für mich. Ich wollte immer jemand sein, dessen Arbeit man brauchen kann, um über die Welt zu sprechen. Ein Handwerker in der Werkstatt der Bilder und Begriffe. Auch wenn der Beruf des Regisseurs darin nie ganz aufgehen wird, gefällt mir die Vorstellung, in dem Raum, den wir Öffentlichkeit nennen, einen Beitrag zu leisten.
Als Filmstudent, in der Arbeitskluft meines Vaters. © Stephan Vorbrugg, ca. 1997
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