tag:blogger.com,1999:blog-32618709.post7134759515838516170..comments2023-11-08T20:22:31.351+01:00Comments on PARALLEL FILM: Permanent ExperimentPARALLEL FILMhttp://www.blogger.com/profile/15764861002245937350noreply@blogger.comBlogger8125tag:blogger.com,1999:blog-32618709.post-1195883838849490802009-11-08T11:23:40.922+01:002009-11-08T11:23:40.922+01:00Ich möchte nur am Rande bemerken, dass die wirklic...Ich möchte nur am Rande bemerken, dass die wirklich ungeheure Lässigkeit, mit der Dominik Graf heute die tollsten Dinge tut, viel genau damit zu tun hat, dass er so viel Gelegenheit hatte und hat zum Probieren. Obwohl er ja auch kämpfen musste und muss etc., aber so wie er kriegt zum Schein linkshändig nebenbei keiner sonst Sachen hin, nicht nur in Deutschland.Ekkehard Knoererhttps://www.blogger.com/profile/14863677208257363102noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-32618709.post-60934690637557991522009-11-07T12:31:27.861+01:002009-11-07T12:31:27.861+01:00Das sehe ich ähnlich. Die Lässigkeit eines, sagen ...Das sehe ich ähnlich. Die Lässigkeit eines, sagen wir, John Ford, steht natürlich mit der Tatsache in Zusammenhang, dass dieser Mann 200 Filme gedreht hat. Aber weil wir voraussichtlich weniger Filme drehen werden, werden wir eine andere Lässigkeit entwickeln müssen, eine Unabhängigkeit, die sich aus anderen Quellen speist als der Routine --- die unseren Produktionsbedingungen angemessen ist sozusagen.PARALLEL FILMhttps://www.blogger.com/profile/15764861002245937350noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-32618709.post-69537160025155995562009-11-07T12:12:12.571+01:002009-11-07T12:12:12.571+01:00Ich glaube ja, dass ein Hauptproblem ist, dass ihr...Ich glaube ja, dass ein Hauptproblem ist, dass ihr (im Sinne von Hochhäusler, Heisenberg, fast alle anderen interessanten Regisseure in Deutschland, aber auch im Rest der Welt, die jenseits der Kommerzialität arbeiten und von Subventionen abhängig sind) so wenig Filme dreht. Das ist kein Vorwurf, einfach eine Feststellung und auch ein Bedauern, aber ihr verbringt nur einen Bruchteil eurer Karrieren mit dem eigentlichen Drehen, während enorm viel Zeit für die Finanzierung drauf geht.<br />Film als Handwerk, learning by doing, Im Laufe der Zeit einen Stil zu entwickeln, zu verfeinern, das gibt es heute kaum noch. Film ist extrem verkopft geworden, was ja auch zwangsläufig ist, da die meiste Zeit einer Karriere über einen neuen Film nachgedacht wird, geträumt, was auch immer, und er nicht gemacht wird. Und wenn dann gedreht wird ist das Budget so knapp, dass wenig zeit für Experimente bleibt, dann ist das Projekt oft vollkommen überdacht, verkopft, jede Szene mit Bedeutung aufgeladen, jede Einstellung zigfach im Kopf gedreht, dass es schwer ist, spontan zu sein.<br />Was dann auch zur Folge hat, dass jedem neuen Film eines interessanten Regisseurs eine Bedeutung beigemessen wird, die er oft gar nicht erfüllen kann und/ oder will.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-32618709.post-43377637430969402162009-11-04T11:54:01.474+01:002009-11-04T11:54:01.474+01:00Ich habe mir bei meinem aktuellen studentischen Ku...Ich habe mir bei meinem aktuellen studentischen Kurzfilm die Freiheit herausgenommen, bei neun Drehtagen sechs Tage zu proben und noch länger aufzulösen. Dabei konnte - zumindest Szenenweise - eine, wie die von Christoph Hochhäusler beschriebene, laborartige Situation entstehen, in der ich geschrieben, mit den Schauspielern geprobt, verändert, mit meinem Kameramann aufgelöst, auf MiniDV und mit ihm, meiner Freundin und mir als "Darstellern" im Originalset vorgedreht, geschnitten, wieder verändert, mit meinem Cutter am Vorabend des Drehs die neue Auflösung besprochen, wieder umgeschrieben und letzten Endes doch noch alles gemacht habe. Es sind die besten Szenen des Films geworden. Szenen, in denen ich nur durch permanente Arbeit über einen längeren Zeitraum dem (sicherlich auch meiner Unerfahrenheit geschuldeten) Reflex widerstehen konnte, mich zu stark auf das Geschriebene und die Konvention zu verlassen, die sich einem überforderten Filmstudenten ja immer wieder als Rettungsanker anbieten. <br />Eine Szene, an die ich konkret denke, ist 2:00 min. lang. Der erste von zwei Schnitten kommt nach 1:40 min. Das ist sicherlich nicht die Neuerfindung des Rads, dennoch trifft es dass, was ich für den Film wollte auf den Punkt. Die Kamera ist… nun, ist sie schon „dokumentarisch“, nur weil sie von der Schulter kommt, unprätentiös ist und es nur eine Lichtquelle im ganzen Raum gibt? Und trotzdem ist sie klar choreographiert: sie hält den Erzählfokus gnadenlos. Sie schaut hin und gleichzeitig weg. Und ist dabei unaufdringlich einfach. Ich habe in diesen Szenen die Seele des Films herausschälen können. Oder bin dem zumindest nahegekommen. Auch hier sitze ich natürlich im Schneideraum und längst nicht alles ist perfekt, aber trotzdem: diese Szenen waren in der vorliegenden Form nur möglich, weil es eben eine so vielseitige Beschäftigung damit gab - immer, wenn mir für eine andere Szene ebendiese Ruhe gefehlt hat und ich in Schuss-Gegenschuss verfalle, spürt man den Unterschied – sie sind nicht schlechter, aber eben anders. Ok, manchmal auch schlechter. Und dann bin ich froh, trotz aller noch bestehenden Makel in den erwähnten Szenen, die Zeit und das Werkzeug gehabt zu haben, zum Kern vorstoßen zu können. So ein Arbeiten - machen, weggehen, drüber sprechen-nachdenken-schlafen, wiederkommen, neue Ideen zu probieren – wundervoll.<br /><br />Ich bin ebenso wie der Verfasser des Artikels ein Suchender, was ein anderes Arbeiten mit der Technikmaschine Film angeht. Ich habe in meinem studentischen - und damit sicherlich freieren Arbeiten – als ersten Schritt für mich entdeckt das Team um Himmelswillen klein zu halten, mit Leuten zu arbeiten, die ich kenne und mit denen schnelle Richtungswechsel – sowohl inhaltlich als auch räumlich – möglich sind sowie auf Technik, die mich stört, zu verzichten. Konkret bedeutet das natürlich ein bestimmtes visuelles Konzept und funktioniert sicherlich nur für eine ganz bestimmte Art von Filmen und Bildern. <br />Und natürlich wünsche ich mir auch manchmal den großen Farbkasten, bin dann aber immer wieder froh, nur den Bleistift dabei gehabt zu haben, mich aber dafür mehr mit dem Inhalt als mit dem anmischen von Ölfarben beschäftigt zu haben. <br /><br />Nun, meine Worte sind ja nur Bekräftigung und keine neue Weisheit, von daher entschuldigt bitte die Ausschweifungen, ich wollte lediglich mein zustimmendes Interesse am Thema zum Ausdruck bringen.<br /><br />Ein Wort noch zu meinem Vorredner – auch dem Abspann von „Antichrist“ ist zu entnehmen, dass Lars von Trier hier im Vorfeld mit anderen Schauspielern am Film gearbeitet haben muss…Paulnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-32618709.post-60743289624841895172009-11-03T17:44:02.576+01:002009-11-03T17:44:02.576+01:00Die technischen Voraussetzungen haben sehr wohl et...Die technischen Voraussetzungen haben sehr wohl etwas mit den entstehenden Filmen z tun. Man schaue sich nur den Effekt der 16mm-Kameras an. Auf einmal war es möglich relativ kostengünstig und leicht zu drehen.<br /><br />Mit modernen Video-Kameras kommt langsam wieder so ein technischer Sprung. Bei meiner szenischen Übung Rostliebe ( http://imazine.de/filme.html ) haben wir noch stark mit der Auflösung arbeiten müssen, um die Video-Qualitäten einer Canon XH-A1 nicht allzu sehr auffallen zu lassen, denn ein steriles Videobild hätte die ganze Atmosphäre beschädigt. Doch die Szenen wurde nur durch eine Tischleuchte und eine Leuchtstoffröhre beleuchtet. Unser Team bestand neben den beiden Darstellern aus Regie, Kameramann und der Tonfrau. Ich habe wohl noch nie so entspannt und frei arbeiten können.<br /><br />Nun hat ein Freund von mir gerade einen Kurzfilm mit der Canon 5D Mark II gedreht. Dort gibt es eine Szene nachts am Strand, die sie auf Grund der Kamera komplett mit available light drehen konnten.<br /><br />Leider habe ich gerade keine Beispielvideos dieser Kamera, aber ich glaube ja auch, dass das kleinere Modell der 7D auf Grund ihrer größeren Schärfentiefe für filmisches Arbeiten besser geeignet ist, deshalb sind hier zwei Beispielvideos der 7D:<br /><br />http://www.vimeo.com/6759220?hd=1<br /><br />http://vimeo.com/6475938<br /><br />Was all das mit dem Drehen zu tun hat? Ein Großteil seiner Zeit beim Dreh verbringt man damit Licht aus mehreren 1000 Watt nachzubauen, welches realistisch ist. Wenn man eine Kamera hat, die so lichtempfindlich ist, dass man sich mit ein paar Glühbirnen behelfen kann, läßt sich sehr viel leichter und unkomplizierter arbeiten. Man kann raus auf die Strasse gehen und drehen, ohne dass man es dort taghell machen muss.<br /><br />Das löst zwar nur eins der Probleme, aber die Unabhängigkeit vom Technikzirkus, hilft Zeit zu sparen und in dieser Zeit kann man anders, spielerischer arbeiten. Außerdem sinkt die Grenze um einen Film zu machen, der keinen dokumentarischen Duktus hat.<br /><br />Das löst noch nicht die Anschlussprobleme, solange man eine zeitliche Kontinuität erzählen möchte, wird man nicht so frei wie ein Dichter arbeiten können.<br /><br />@Paralellfilm: Eine Fortführung Deiner Gedanken würde mir ziemlich interessieren.Timohttp://www.imazine.denoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-32618709.post-84976941309890068712009-11-03T10:18:30.487+01:002009-11-03T10:18:30.487+01:00Ben, ich muss dir widersprechen. Gerade die Geschi...Ben, ich muss dir widersprechen. Gerade die Geschichte der Malerei beweist doch, wie stark künstlerische Entwicklungen von Technologie bedingt sind. Nehmen wir nur einmal den Übergang von Tempera zu Ölfarbe. Plötzlich war es möglich, über einen langen Zeitraum, wieder und wieder an einem Bild zu arbeiten --- nur durch ein anderes Lösungsmittel! Die Geschichte der abendländischen Malerei sähe ohne die Ölfarbe jedenfalls völlig anders aus. (Und dass auch eine Technik, die die Malerei nicht direkt betrifft, großen Einfluss auf dieselbe haben kann, zeigt die Fotografie.) Könnten das Digitale Bild und meinetwegen Google nicht die „Ölfarben” des Films sein? Natürlich, es gibt keinen „Fortschritt” in der Kunst, sehr wohl aber notwendige Veränderung. Jeder Zeit „will” sich in einer ihr eigenen Form kristallisiert sehen...PARALLEL FILMhttps://www.blogger.com/profile/15764861002245937350noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-32618709.post-14863219191008097862009-11-02T18:15:57.719+01:002009-11-02T18:15:57.719+01:00Ich glaube nicht, daß technische Kathegorien irgen...Ich glaube nicht, daß technische Kathegorien irgendetwas mit diesen Gedankengängen zu tun haben. Ich würde nur sagen, daß ein grosses Ölbild mehr Farbe und Platz zu malen braucht als ein kleines und schwerer zu transportieren ist. Ausserdem bewegt sich der Maler anders bei der Arbeit, muß anders planen, füllt mit dem Bild andere Räume. <br /><br />Welches Bild das bessere ist hat damit nichts zu tun. Wir als Filmemaler schwanken in den Formaten, genau wie die Ölmaler. Im Atelier zieht es uns an die Sonne und alleine im Wind auf dem Berg wünschen wir uns unsere Assistenten und das Atelier herbei. <br /><br />An das Verheiraten der beiden glaube ich nur bedingt, weil sie sich in vielen Aspekten ausschliessen. Aber vielleicht und das hast Du ja in diesem Film schon gemacht, kann man die Disziplinen mischen und so das beste aus beiden Herzen in der Brust mitnehmen.Benjamin Heisenberghttp://heisenberg.infonoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-32618709.post-26802950984256252632009-11-02T11:53:12.508+01:002009-11-02T11:53:12.508+01:00Ich habe mal gehört, dass Lars von Trier Dogville ...Ich habe mal gehört, dass Lars von Trier Dogville angeblich komplett auf Video mit unbekannten Schauspielern vorgedreht und geschnitten hat, um sich das Ganze in "vor-fertiger" Form anzugucken, bevor er "richtig" gedreht hat. <br />Ich glaube, dass das Potential von Video auch noch lange nicht genutzt ist - gerade die von dir erwähnten Kluge und Godard haben ja auch viel mit Video gearbeitet. Das sind dann nicht die "großen Bilder", nach denen sich soviele Regisseure sehnen. Ein Mini-DV-Bild gilt eben eigentlich immer noch grundsätzlich als minderwertig gegenüber dem 35mm-Bild. Warum gibt es noch sowenige Filme wie Kiarostamis "Ten", zum Beispiel?Philipphttps://www.blogger.com/profile/08994743771839500157noreply@blogger.com